Google stellt allen Google Ads Werbetreibenden seit Oktober 2019 eine neue und im Bereich Suchmaschinenmarketing noch nicht dagewesene Conversion-Option bereit.
Die Lead-Formularerweiterung ermöglicht es Suchenden, direkt über der Suchergebnisseite Kontakt anzufragen bzw. Kontaktdaten zu hinterlassen. So können Nutzeranfragen und damit Lead-Daten auch ohne „Umweg“ über die eigene Website generiert werden.
Einrichtung
Die Lead-Formularerweiterung findet sich in der Übersicht „Anzeigen und Erweiterungen“ / Reiter „Erweiterungen“. Zum Einrichten müssen gesonderte Nutzungsbedingungen akzeptiert werden.
Analog zu Snippet- und Angebotserweiterungen ist es hier auch möglich, für unterschiedliche Anfragetypen mehrere Lead Form Extensions aufzusetzen und – je nach Werbeziel – mit den Google Ads Kampagnen zu verknüpfen.
Schritt 1: Call-to-Action auswählen
Von „Jetzt bewerben“ bis „Jetzt buchen“ stehen einige Varianten zur Verfügung. Ausserdem ist ein Erweiterungstext von 30 Zeichen vorgesehen, z. B. „Unverbindliches Angebot“.
Schritt 2: Das Lead-Formular erstellen
Mit Titel, Beschreibung, Unternehmensnamen und den Informationen, die abgefragt werden sollen, ist das Formular schnell erstellt. Für zusätzliche Identifikation lässt sich ein Bild im Format 1,91:1 hinzufügen.
Wichtig ist die URL zur Datenschutzerklärung der jeweiligen Website. Damit gibt Google das Haftungsrisiko in Sachen Datenschutz an die Websitebetreiber bzw. Werbenden weiter.
Schritt 3: Absende-Nachricht
Die „Nachricht zur Formulareinreichung“ erscheint nachdem das Lead-Formular abgeschickt wurde als Bestätigungsseite.
Hier können eine weitere Beschreibung und ein Call-to-Action mit URL hinterlegt werden, um dem Nutzer eine relevante Webseite anzubieten.
Webhook Integration
Die Standardlösung, um an die Nutzeranfragen zu kommen, ist der CSV-Download aus der Erweiterung. Leider ist das nur manuell möglich und keine zufriedenstellende Lösung. Leads werden auch nur 30 Tage lang vorgehalten.
Google bietet daher eine Integration in ein bestehendes CRM an, die sogenannte Webhook Integration. Dafür wird eine API zwischen der Lead-Formularerweiterung und dem CRM eingerichtet. Das ist aber eine noch recht umständliche und nicht sehr flexible Lösung, für die ein Developer nötig ist.
Fazit
Die Lead-Formularerweiterung ist in Sachen Datenübertragung bzw. Dateneinspeisung in bestehende CRM-Systeme noch nicht perfekt. Allerdings verspricht die Ad Extension eine Verkürzung bzw. Veränderung der Leadstrecke. Eine Absprungrate gibt es im eigentlichen Sinne dann nicht, weil die Website ja nicht besucht wird.
Bei Facebook Ads gibt es seit längerem schon den Kampagnen Typ „Leadgenerierung“. Ähnlich wie die Anzeigenerweiterung bei Google Ads ermöglicht Facebook die Bereitstellung eines vorgefertigten Kontaktformulars, das ohne Verlassen des Facebook Kosmos ausgefüllt werden kann. Lange war dieser Kampagnentyp nicht gerade gefragt, da die Daten umständlich über eine CSV-Tabelle gezogen werden mussten. Hier hat Facebook allerdings Abhilfe geschaffen, so können generierte Daten in das eigenes CRM System eingespeist werden. Diese Funktion würden wir natürlich auch gerne bei Google bzw. in ein paar Monaten bei Microsoft Advertising sehen 😉
Wir gehen davon aus, dass das Absenden der Lead-Formularerweiterung als kostenpflichtiger Klick analog zum Anzeigenklick abgerechnet wird. Wir hoffen weiterhin, dass Google ein Lead-Formular Conversion automatisiert bereitstellen wird (vergleichbar mit Anrufconversions über die Anruferweiterung). In ersten Tests haben wir allerdings keine automatisch generierten Conversion-Aktionen sehen können.
Links
- Grundlagen zur Lead-Formularerweiterung
- Die Einrichtung der Lead-Formularerweiterung im Suchnetzwerk
- Dokumentation der Webhook Integration