Ganz Europa ist im Fußball-Fieber und streamt Spiel für Spiel. Wir haben für Euch die SEA-News, die perfekt in jede Halbzeit passen. Denn gerade beim Thema Streamen zeigt YouTube jetzt, wie es die Werbeblocker überwindet. Zudem sind die Themen Feed rules im Merchant Center Next und das Microsoft Advertising Learning Lab 2.0 mit auf dem Platz. Doch starten wir erst einmal mit GA4.
GA4 – Aktualisierung der Attributionsmodelle
Die Attribution in GA4 wird in den nächsten zwei Wochen dahingehend angepasst, dass Conversions, welche fälschlicherweise dem organischen Traffic zugeordnet worden sind, nun richtig dem bezahlten Traffic zugeordnet werden können. Dies passiert wohl vor allem bei Single-Page-Anwendungen. Das Problem geschieht, wenn der Parameter „gclid“ (der den Klick auf die bezahlte Suche identifiziert) nicht über mehrere Seitenaufrufe hinweg bestehen bleibt. Beobachtet also die Veränderung der Conversions in Google Ads, wenn Ihr diese über GA4 verknüpft habt und passt Eure Gebotsziele dementsprechend an.
Google Ads – Markenempfehlungen im Empfehlungstab
Jeder Google Ads Account Manager sollte regelmäßig mal in die Empfehlungen (von Google an uns) schauen, um einerseits hilfreiche Hinweise zu bekommen und andererseits die Opti-Scores zu erhöhen bzw. hoch zu halten.
Nun kündigt Google neue Empfehlungen an und nennt diese Markenempfehlungen. Wir können uns erstmal recht wenig darunter vorstellen. Bei einem Blick auf die Ankündigung wird recht schnell klar, dass es sich um Empfehlungen für Videokampagnen und Video-Targeting handelt.
Google unterteilt die Markenempfehlungen in folgende Kategorien:
- Anzeigen und Assets (z. B. use multi-format video ads)
- Gebote und Budgets (z. B. der Klassiker: raise your budgets)
- Keywords und Ausrichtung (z. B. use audience expansion)
- Messung (z. B. use conversion tracking)
Einschätzung: Die Empfehlungen bringen scheinbar erstmal keine Prozente beim Opti-Score. Jedoch sind die Hinweise gute Denkanstöße, um auf oftmals noch ungewohntem Video-Terrain effektiv zu agieren.
Google Shopping – “Feed rules” im Merchant Center Next als “Attribute rules“
Lange warten wir nun schon auf die Verfügbarkeit von Feed rules im Merchant Center Next. Das Merchant Center Next wurde 2023 vorgestellt und soll eine vereinfachte Nutzung ermöglichen, wenn Ihr Eure Shopping Produkte verwalten möchtet. Der Wechsel vom „alten“ Merchant Center auf das Merchant Center Next ist bisher noch freiwillig. Was uns in manchen Fällen noch davon abhält, ist das Fehlen der sogenannten Feedregeln. Die Feed rules können bei der Aussteuerung der Produkte in Google Ads extrem hilfreich sein, insofern kein externes Feedmanagement-Tool genutzt wird.
In einem Beitrag auf der Google Support Seite wird jetzt die Erstellung von Feedregeln im Merchant Center Next vorgestellt. Allerdings wird hier nicht von Feed rules gesprochen, sondern von Attribute rules. Diese Funktion stellt einen wichtigen Schritt in Richtung der vollständigen Implementierung von Google Merchant Center Next dar und deutet darauf hin, dass wir uns demnächst vom bisherigem Merchant Center verabschieden werden (müssen). Wann genau die Attribute rules in allen Merchant Center verfügbar sein werden, wurde noch nicht bekannt gegeben.
Google Ads – Update bei Account Verifizierung
Im Juni 2024 möchte Google das Programm zur Überprüfung von Werbetreibenden aktualisieren. Angepasst und ergänzt wird der Prozess um die optionale Überprüfung der Zugehörigkeit der verifizierenden Person zur werbetreibenden Organisation. Laut Google Info hat es keine negativen Folgen, wenn der Prozess nicht oder nicht vollständig durchlaufen wird.
Zur Einordnung: Neue Google Ads Accounts und Accounts, die die Zahlungsmethode wechseln, werden von Google zur Verifizierung als Werbetreibende (werbendes Unternehmen, werbende Personen) gebeten. Der Prozess ist Pflicht.
An sich ist die o. g. Ergänzung zur Verifizierung sehr sinnvoll, damit die richtigen Personen die Bestätigung für Werbetreibende durchführen. Was es allerdings nützen soll (für Google), wenn der Schritt optional bleibt? Wir nehmen an, dass die Darstellung der Zugehörigkeit der verifizierenden Person zum Unternehmen für neue Accounts und Verifizierungen oder/und bald für alle Accounts zur Pflicht wird.
Google Ads – Aktualisierte Aufschläge für Italien, Spanien und Türkei
Ab dem 1. Juli 2024 berechnet Google aktualisierte Aufschläge für die Auslieferung von Anzeigen in Italien, Spanien und der Türkei. Diese Info hat uns in einer Mail von Google erreicht. Die aktualisierten Aufschläge, die Ihr in Euren Rechnungen ab August erhalten könntet, haben wir Euch übersichtlich zusammengefasst:
- In Italien ausgelieferte Anzeigen: Eurer Rechnung werden 2,5 % gesetzliche Betriebskosten (angehoben von 2 %) hinzugefügt
- In Spanien ausgelieferte Anzeigen: hier sind es bereits 3 % gesetzliche Betriebskosten (angehoben von 2 %)
- In der Türkei ausgelieferte Anzeigen: 7 % gesetzliche Betriebskosten (angehoben von 5 %) werden Eurer Rechnung hinzugefügt
Die aktualisierten gesetzlichen Betriebskosten ergeben sich aus den Kosten, die im Zusammenhang mit der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben in Italien, Spanien und der Türkei entstehen.
Google Ads – Brand Ein- und Ausschluss
Auf Kampagnenebene ist es nun möglich, Brandbegriffe sowohl ein- als auch auszuschließen. Das neue daran ist, dass zuvor Markeneinschlüsse nur bei Suchkampagnen möglich waren und bei PMax nur Markenausschlüsse. Jetzt geht beides bei Suchkampagnen, aber natürlich nicht gleichzeitig. Wenn man eine Marke ausschließt und gleichzeitig beschränkt, funktioniert nur der Ausschluss. Diese Funktion haben wir bisher in nur wenigen Accounts gesehen.
Microsoft Advertising – Learning Lab 2.0
Wie Ihr vielleicht schon wisst, bietet Euch das Microsoft Advertising Learning Lab die Möglichkeit, mehr über Microsoft Advertising, seine Plattformen, Produkte und Technologien zu erfahren. Auf der Startseite des Learning Labs findet Ihr Lernpfade und Veranstaltungen für alle Aspekte der digitalen Werbung. In letzter Zeit hat Microsoft laut eigener Aussage fleißig daran gearbeitet, Euch eine aktualisierte Version des Learning Labs zur Verfügung zu stellen.
Mit dem Learning Lab 2.0 sollen Euch neue Lernmöglichkeiten und verbesserte Zertifizierungen zur Verfügung stehen. Es wird eine neu gestaltete Benutzeroberfläche geben und im neuen Learning Lab werden Anleitungen zur Verfügung gestellt, die Euch die Navigation erleichtern sollen. Darüber hinaus wird der Status Microsoft Advertising Certified Professional (MACP) abgeschafft – Ihr behaltet den Status aber bis zum Ablaufdatum, falls Ihr ihn bereits erworben habt. Anstelle des MACP soll ab demnächst ein höherwertiger Status angeboten werden – mehr wissen wir aber auch noch nicht.
Wichtig zu wissen: während der Umstellung auf die neue Plattform wird das Learning Lab nicht verfügbar sein. Die Ausfallzeit beginnt am 21. Juni 2024 und dauert bis zum 1. Juli 2024. Von da an könnt Ihr dann auf das Learning Lab 2.0 zugreifen.
Weitere Kurznachrichten
Google Ads – Ende der Kartenzahlung für große Accountbudgets
Google möchte nicht mehr, dass Accounts mit großen Beträgen über Kredit- oder Debitkarte abgerechnet werden. Aus diesem Grund werden bestimmte Accounts (informiert direkt durch Google) die Zahlungsmethode bis zum 31. Juli wechseln müssen. Gewünschte und mögliche Zahlungsoptionen sind dann die „bank-based“ Varianten monatliche Rechnungsstellung (Zahlungsziel 30 Tage) oder automatische Lastschrift über ein Abrechnungskonto.
YouTube Ads – Embedded gegen Ad Blocker
Google ärgert sich über Ad Blocker, die YouTube Video-Ads blocken und Usern die YouTube Premium Modelle weniger attraktiv machen. Aus diesem Grund (vermutlich) testet Google nun die direkte Einbettung von Ads in Videostreams. So können Ad Blocker vorerst nicht mehr blocken, User aber wohl per Anker die Ads überspringen.
Google Ads – GTV
Googles neueste Werbemöglichkeit ist das Google TV-Netzwerk (GTV). Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Google TV-Kanälen und beliebten Partner-Apps, wie Youtube, Netflix, Disney+, Prime Video, uvm. Das Google TV-Netzwerk ist aktuell nur für Kampagnen verfügbar, die in den USA laufen.
Lesetipps
Google pausiert automatisch Keywords – und erntet damit durchaus kritisches Feedback. SearchEngineLand reflektiert das Thema für uns.
YouTube Ads Trends – eine AI Analyse von Google soll Trends für Brand-Advertiser aufzeigen.
Google Ads Werbeerfolg messen – drei KPI, die wir alle kennen – aber mitunter wenig beachten. Besonders vernachlässigt: der Customer Lifetime Value.
Halbzeit zu Ende und die SEA-News werden an dieser Stelle abgepfiffen. Wir lesen uns wieder in zwei Wochen, wenn die SEA-News in die Verlängerung gehen. Bis dahin wünschen wir Euch eine tolle Fußballzeit mit erfolgreichen Tippspielen ⚽😊