Frischer Wind in der Welt der SEA News: Der KI-Modus startet in Deutschland, Österreich und der Schweiz – und markiert damit den nächsten großen Schritt in Googles KI-Offensive. Dazu kommen neue Reporting-Optionen in Performance Max, erweiterte Features im Merchant Center und erste Einblicke in die Google Ads Labs-Sektion. Auch Microsoft bringt Veränderungen mit – unter anderem das Ende des Nonprofit-Programms. Viel Spaß beim Lesen.
Google Ads – KI-Modus startet in Deutschland
Endlich ist es soweit: der Google KI-Modus kommt nach Deutschland und in 39 weitere Länder und Regionen. Google sieht den KI-Modus als Weiterentwicklung der klassischen Suche: er soll helfen, Inhalte aus dem Netz tiefer und vielfältiger zu entdecken. Auch wenn der Modus noch nicht ganz ausgereift ist und weiterhin kontinuierlich verbessert wird, so wird er sicher das Suchverhalten auf Google mitverändern.
Was kann der KI-Modus?
- Der KI-Modus ist eine erweiterte, leistungsstarke KI-Suche – die unterstützt tiefergehende, logische Schlussfolgerungen.
- Er ist multimodal – sprich Ihr könnt Suchanfragen per Text, Spracheingabe oder sogar per Kamera eingeben.
- Ihr könnt Folgefragen stellen – also auf vorherige Antworten aufbauen, was bei klassischen Suchanfragen nicht möglich ist.
Demnächst wird es voraussichtlich die Möglichkeit geben, sich für einen Test für die Betas “Ads in KI-Modus” und “Ads im AI-Overview” anzumelden.
Quelle: adseed
Google Ads – Erweiterter Asset- und Kanalreport für Pmax Kampagnen
Google verbessert das Reporting für Performance Max Kampagnen und bringt mehr Transparenz in die Ausspielung. Die neuen Funktionen ermöglichen es, die Performance von Assets und Kanälen deutlich detaillierter zu analysieren.
Im Asset-Reporting könnt Ihr künftig nach Geräten, Netzwerken, Zeiträumen oder Conversion-Typen segmentieren. So seht Ihr genau, welche Creatives auf YouTube, in der Suche oder im Display-Netzwerk besonders gut performen.
Quelle: adseed
Auch das Kanal-Reporting erhält ein Upgrade: Ihr könnt den Conversion-Wert/Kosten pro Kanal einsehen und nach Conversion-Aktionen segmentieren. Zusätzlich liefert Google Diagnosehinweise, die beispielsweise auf eine eingeschränkte Auslieferung durch Gebots- oder Kampagneneinstellungen begrenzt sind. Ebenfalls habt Ihr die Möglichkeit die Kanalreportings auf Accountlevel zu downloaden.
Wann der Rollout in allen Konten abgeschlossen ist, hat Google noch nicht konkret genannt – wie gewohnt kommen die neuen Einstellungen schrittweise.
Google Ads – Das Ende von Google Kundenrezensionen
Vielleicht habt auch Ihr die E-Mail von Google erhalten, die für einige Verwirrung gesorgt hat: Der Dienst Google Kundenrezensionen wird eingestellt, aber die Händlerbewertungen seien nicht betroffen. Wir fassen für Euch zusammen, was das für euch bedeutet.
Eure Händlerbewertungen (die Sterne für Euer Unternehmen in den Anzeigen) berechnet Google immer nur auf Basis der Rezensionen aus den letzten 12 Monaten, ganz egal, von welcher Quelle diese stammen. Eine Bewertung, die älter ist, fällt dann aus der Berechnung heraus.
Und genau hier wird die aktuelle E-Mail von Google wichtig. Denn der kostenlose Service „Google Kundenrezensionen“, der automatisch neue Bewertungen für Euch gesammelt hat, wurde ab September abgeschaltet. Das bedeutet, eine wichtige Quelle für Unternehmensbewertungen ist nun weggefallen. Wenn Ihr ausschließlich diesen Dienst genutzt habt, bleibt Eure Händlerbewertung zwar noch so lange sichtbar, bis die alten Rezensionen nach und nach aus dem 12-Monats-Fenster fallen. Wenn ihr keine neuen Quellen zum Erhalt von Bewertungen einstellt, werdet ihr dann logischerweise keine mehr bekommen können.
Anders sieht es bei den Produktbewertungen aus, den Sternen bei einzelnen Produkten. Auch hier entfällt die kostenlose Sammlung. Alle Rezensionen, die über diesen alten Weg gesammelt wurden, bleiben jedoch noch ein Jahr sichtbar, bevor sie verschwinden. Bewertungen, die Ihr bereits über einen Drittanbieter oder einen eigenen Datenfeed einreicht, sind davon nicht betroffen und bleiben erhalten. Im Gegensatz zur Händlerbewertung ist dies also kein schleichender Prozess, sondern eine feste Übergangsfrist für diesen gesamten Block an alten Bewertungen, die über die Google-eigene Methode generiert wurden.
Um Eure Bewertungen also langfristig zu sichern, habt Ihr nun zwei Möglichkeiten: Entweder Ihr erstellt selbst einen Datenfeed für eure Bewertungen und ladet diesen im Merchant Center hoch, oder Ihr nutzt einen bezahlten Drittanbieter, der Euch die gesamte Arbeit abnimmt.
Google Ads – Neue Labs-Sektion im Interface
Google testet aktuell eine neue Labs-Sektion innerhalb der Google Ads Plattform. Dieser Bereich ist dafür gedacht, frühe Experimente und Pilotfunktionen zu bündeln. In den Accounts, die die Labs-Sektion bereits erhalten haben, findet Ihr diese unten im vertikalen linken Menü unter Tools.
Dort findet ihr den Punkt „Verpasste Wachstumschancen“. Ihr könnt hier sehen, welche Leistung Ihr im letzten Jahr hättet erzielen können, wenn in Kampagnen mit Potenzial die Gebote oder Budgets angepasst worden wären. Konkret werden potenzielle Klicks durch höheres Budget, potenzielle Klicks durch höhere Gebote sowie potenzielle Conversions und deren Wert angezeigt. jeweils für die letzten 365 Tage.
Natürlich: Google wollte schon immer, dass Ihr mehr ausgebt, und die Empfehlung „mehr Budget = mehr Reichweite“ kennt Ihr sicher. Die neue Darstellung macht dies nun transparent rückwirkend. Ihr seht auf einen Blick, bei welchen Kampagnen Ihr mit mehr Budget oder höheren Geboten in der Vergangenheit mehr hättet erreichen können. Praktisch, um künftige Entscheidungen datenbasierter zu treffen. Der Grundgedanke ist aber nicht neu.
Quelle: adseed
Quelle: adseed
Google Ads – MCP Server: KI-gesteuerte Verwaltung von Google Ads-Kampagnen
Google hat mit dem Google Ads MCP Server eine neue Möglichkeit geschaffen, wie ihr eure Kampagnen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz effizienter verwalten könnt. Der MCP Server basiert auf dem Model Context Protocol (MCP) und ermöglicht es, dass große Sprachmodelle wie Gemini direkt mit der Google Ads API kommunizieren. Dies eröffnet neue Wege, um Kampagnen zu steuern und zu optimieren.
Mit dem MCP Server könnt ihr in natürlicher Sprache mit der Google Ads API interagieren. Der MCP Server agiert dabei wie ein Dolmetscher zwischen deiner KI (z.B. Gemini) und der Google Ads API. Beispielsweise könnt ihr Fragen stellen wie „Zeige mir die leistungsstärksten Keywords der letzten Woche“. Der Server übersetzt diese Anfragen in API-Aufrufe und liefert die entsprechenden Daten oder führt die gewünschten Aktionen aus. Dies erleichtert die Verwaltung von Kampagnen erheblich, da ihr nicht mehr manuell durch die verschiedenen Einstellungen navigieren müsst.
Um den Google Ads MCP Server lokal zu betreiben, müsst ihr zunächst ein Servicekonto für die Google Ads API einrichten und die erforderlichen Anmeldeinformationen konfigurieren. Anschließend könnt ihr den Server starten und mit dem Gemini CLI verbinden, um in natürlicher Sprache mit der Google Ads API zu interagieren. Eine detaillierte Anleitung zur Einrichtung findet ihr auf der offiziellen GitHub-Seite des Projekts.
Der Google Ads MCP Server stellt einen bedeutenden Schritt in der Evolution der digitalen Werbung dar, indem er KI und Automatisierung in den Mittelpunkt der Kampagnenverwaltung stellt. Durch die Kombination von natürlicher Sprachverarbeitung und leistungsstarker Datenanalyse könnt ihr eure Strategien optimieren und fundierte Entscheidungen treffen. Für Entwickler bietet der Server eine flexible und skalierbare Lösung, um innovative Anwendungen im Bereich des digitalen Marketings zu erstellen.
Google Merchant Center – Neue Funktionen: Navigation, Wallet & Video Assets
Google aktualisiert das Merchant Center mit drei spannenden Neuerungen, die das Arbeiten effizienter und vielseitiger machen.
Neue Navigation – kompakter & effizienter
Google hat eine komprimierte Navigationsstruktur im Merchant Center eingeführt, um das Interface schlanker zu gestalten und den Zugriff auf zentrale Funktionen zu erleichtern. Bereits im Juni 2025 war die Verlagerung der „Einstellungen“ in die Seitenleiste gesichtet worden – nun wird dieses Layout offiziell ausgerollt.
Quelle: adseed
Google Wallet & Safari-Unterstützung für Promotions
Eine weitere wichtige Neuerung betrifft Promotions im Google Merchant Center: Google hat still und heimlich die Integration von Google Wallet bei Promotionen aktiviert. Das bedeutet, dass Ihr Eure Angebotsaktionen (Coupons, Rabatte etc.) künftig auch über Google Wallet ausspielen könnt – nicht nur über Chrome oder klassische Shopping-Kanäle. Außerdem ist eine Safari-Unterstützung für Promotionen angekündigt, was die Reichweite von Angeboten über verschiedene Geräte und Browser erweitert.
Neue Sektion – Video Assets im GMC
Ein Highlight unter den Updates ist die Einführung einer „Video Assets“-Sektion im Google Merchant Center, in der Produktvideos für Shopping Ads oder Performance Max gebündelt werden. Dadurch könnt Ihr Videos leichter verwalten, optimieren und ihre Performance direkt im Merchant Center verfolgen. Um diese Funktion nutzen zu können, müsst Ihr Eure Social-Media-Konten unter „Business Information“ verknüpfen und entsprechende Videos importieren.
Quelle: ppcnewsfeed.com
YouTube – Masthead & Premier Reach Campaigns jetzt direkt buchbar
Google öffnet Premium-Videoformate nun für alle Werbetreibenden direkt im Google Ads Interface. Ihr könnt künftig Kampagnen für Awareness und Consideration ohne Google-Ansprechpartner oder gesonderte Reservierung starten. Zur Auswahl stehen Premier Reach mit Bumper-, Skippable- und Non-Skippable-Ads, Shorts und Pausenwerbung, Masthead für die Top-Platzierung auf YouTube und Google TV sowie Standard Reach, um klassische Formate mit maximaler Reichweite auszuspielen.
Wir konnten die neuen Optionen in unseren Konten allerdings noch nicht finden der Rollout scheint also noch nicht in Deutschland angekommen zu sein.
Microsoft Ads – Ad Grants Programm wird beendet
Eine wichtige Nachricht für alle, die das Ad-Grant-Programm von Microsoft nutzen: Das Programm wird zum Dezember 2025 beendet. Letzte Gutschriften werden am 30. November 2025 ausgestellt und müssen innerhalb von 45 Tagen verbraucht werden.
Achtung Kostenfalle: Ab Anfang Januar 2026 müssen alle SEA-Kampagnen, die über das Grant-Guthaben liefen, zwingend pausiert werden. Wer dies versäumt, riskiert, dass Microsoft automatisch die hinterlegte Zahlungsmethode belastet.
Eine gute Alternative, wenn nicht sogar eine bessere Option, stellt das Google Ad Grants Programm dar. In dessen Rahmen könnt Ihr als gemeinnützige Organisation ein monatliches, kostenloses Werbeguthaben von 10.000$ erhalten.
Weitere Kurznachrichten
Google Ads – Umstellung von Anrufanzeigen auf Anruf-Assets
Google stellt Anrufanzeigen (Nur-Anrufanzeigen) ein – sie werden durch responsive Suchanzeigen mit Anruf-Assets ersetzt, die mithilfe von Google AI dynamisch auf Nutzerbedürfnisse reagieren. Ab Februar 2026 können keine neuen Nur-Anrufanzeigen mehr erstellt werden, und ab Februar 2027 werden bestehende Anzeigen keine Impressionen mehr erzielen.
Google Ads – Virtuelle Anprobe jetzt auch für Schuhe
Googles KI-Feature Virtual Try-On ermöglicht jetzt auch die virtuelle Anprobe von Schuhen. Nutzer laden ein Ganzkörperfoto hoch und sehen in Sekunden, wie Sneaker oder Heels an ihnen aussehen. Aktuell ist das Feature in Australien, Kanada und Japan verfügbar – in Deutschland noch nicht. Für Werbetreibende bietet es neue Möglichkeiten, Produkte interaktiver zu präsentieren und das Online-Shopping erlebbarer zu machen.
Lesetipps
Google präsentiert im aktuellen AI-Update-Blog neue visuelle Suchmöglichkeiten und KI-Features für Chrome & Search.
Erste Fallstudien zeigen: AI Max liefert in Branchen wie Travel & Fashion interessante Ergebnisse – inklusive Analyse-Script.
Im US-Kartellverfahren fordert das DOJ, Teile von Googles Ad-Tech abzuspalten, während Google Verhaltensänderungen anbietet.
Die Richtung ist klar: Automatisierung wird präziser, Tools werden smarter – und SEA bleibt in Bewegung. Unsere Empfehlung: Neue Features im Blick behalten, testen, lernen – und den eigenen Kampagnen das kleine Update verpassen, das den Unterschied macht. Bis in zwei Wochen.





